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    Den „Luther-Moment“ erleben!

    EKHN/Parviz Mir-AliMultimediale Inszenierung der „Luther-Moment“ an der Dreifaltigkeitskirche in Worms.

    m 17. April ist es soweit: Die Wormser Dreifaltigkeitskirche wird zur Projektionsfläche einer einzigartigen Multimedia-Inszenierung. Bekannte Schauspieler*innen wie Rufus Beck, Isaak Dentler und Barbara Stollhans erwecken den historischen „Luther-Moment“ zum Leben. Warum sich das „Miterleben“ lohnt, darüber spricht Komponist und Regisseur Parviz Mir-Ali und stellt den neuen Trailer vor.


    Im Interview: Parviz Mir-Ali

    Was genau ist eigentlich eine Multimedia-Inszenierung?

    Bei Multimedia-Inszenierungen handelt es sich um Werke, in denen verschiedene Medien zum Einsatz kommen. Ziel ist es, die verschiedenen Sinne der menschlichen Wahrnehmung anzusprechen. Dadurch können Menschen über mehrere Wahrnehmungsebenen kognitiv und emotional erreicht werden. Wir präsentieren in Worms eine große Geschichte mit 3D-Mapping (Großprojektionen) auf der Fassade der Dreifaltigkeitskirche mit originär neu komponierter Musik, Schauspiel-Ensemble und Fernseh-Übertragung.

    Wir haben uns entschieden, neben Hören und Sehen eine besondere emotionale Dimension einzubinden … nämlich, dass wir (quasi) genau am Ort des Geschehens 500 Jahre später sein werden und versuchen, uns in die Welt eines Menschen hineinzudenken, der allein mit seiner Überzeugung vor der damaligen weltlichen Macht stand und zu seinem Gewissen und seiner Überzeugung gestanden hat. Vermutlich hat er damit seiner Welt einen großen Dienst erwiesen und den Lauf der Dinge positiv verändert.

    Welche Geschichte werden wir erleben?

    Ich versuche, eine Geschichte zu erzählen, die zunächst viele bunte und plastische Bilder erzeugt, dann aber in ihrer Substanz einen einzelnen Menschen erlebbar macht. Einen Menschen, der eben alleine mit seiner Überzeugung und auch mit seinem Glauben in der Lage ist, eine Welt aus den Angeln zu heben.

    Man könnte auch sagen: Ein Mensch steht alleine vor Gott und hat nichts mehr, woran er sich anlehnen oder woran er sich festhalten könnte als seine Überzeugung.

    Kann sich denn Rufus Beck als Chefankläger ordentlich austoben?

    Rufus ist ein Schauspieler, der in der Lage ist, die Komplexität einer solchen Figur darzustellen. Unser „Chefankläger“ ist ja auch nur ein Rädchen in einem großen Getriebe und in den Zu- und Umständen der damaligen Zeit.

    Die Menschen damals werden weite Teile der Zustände als „normal“ empfunden haben und eine Figur wie der „Chefankläger“ repräsentiert eben diese Umstände, aber selbst er ist nicht frei von Zweifel und Unsicherheiten. So wie wir alle heute auch.

    Was berührt Dich an Luthers Auftritt am meisten?

    Es berührt mich, wenn ein einzelner Mensch gegen Ungerechtigkeit und Leid aufsteht und seinen Ängsten und seinem Hedonismus zum Trotz eine Position einnimmt, die die Welt zu einem besseren Ort machen kann.

    Worin siehst Du die Botschaft der Inszenierung?

    Es würde mich freuen, wenn es uns gelingen würde, Menschen heute zu erreichen und Ihnen eine Brücke zu bauen, damit wir zusammen vor Ort und an den Bildschirmen das Vergangene erlebbar machen. Eine multimediale Brücke, die die Tat eines Martin Luther vor 500 Jahren nicht als etwas Graues und Vergangenes darstellt, sondern die aufgrund unserer modernen Inszenierung den Kern der Sache zu uns ins Heute holt: Auch heute brauchen wir dringend Menschen, die für die „gute Sache“ ein- und aufstehen.

    Ob die von uns erzählte Geschichte und unser Martin Luther den historischen Gegebenheiten hundertprozentig gerecht wird, ist nicht wirklich meine Sache. Mein Anliegen ist, die Idee zu feiern, dass ein Mensch sich so verhalten hat, und dass wir gemeinsam Emotionen erleben, gemeinsam mit gegenseitigem Respekt diskutieren und eben auch versuchen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

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    Parviz Mir-Ali

    Mit Bildern und Tönen spannt Parviz Mir-Ali, Komponist, Regisseur und künstlerischer Leiter der Multimedia-Inszenierung, einen Bogen vom geschichtlichen Moment in Worms hin zu aktuellen Geschehnissen, bei denen Menschen Haltung beweisen.

    „Der Luther-Moment“ wird am 17. April um 23 Uhr vom SWR aus Worms übertragen, das Vorprogramm startet um 22.35 Uhr.

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