Reformationsjubiläum 2017

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    Füreinander Sorge tragen

    Reformationstag in der Corona-Krise

    bbiewLuther-Statue in Wittenberg. Die Darstellung des Reformators als kerngesunder Kraftmensch, der standhaft war wie eine deutsche Eiche, hat mit den Tatsachen wenig gemein.

    Am 31. Oktober feiern die evangelischen Christinnen und Christen den Reformationstag. Sie erinnern damit an die 95 Thesen, die Martin Luther der Überlieferung nach im Jahr 1517 an die Türen der Schlosskirche zu Wittenberg genagelt hat. Heute, 503 Jahre später, fällt der Reformationstag in eine Zeit, mit der auch Luther vertraut war: einer Zeit ansteckender, grassierender Krankheiten.

    Die Darstellung von Luther als unbeugsamer Kraftmensch, der standhaft war wie eine deutsche Eiche, habe mit den Tatsachen wenig gemein, betont der Bergsträßer Dekan Arno Kreh. Luther hätten Zeit seines Lebens viele Krankheiten geplagt. Auch die Ausbreitung von Pest und Seuchen habe der Reformator hautnah miterlebt. „Luther hat dies aber nicht als Strafe Gottes aufgefasst. Krankheit war für ihn nicht die Folge persönlichen Fehlverhaltens.“ Für ihn gehörten Krankheit, Leid und Tod vielmehr zum Leben.

    Krankheit verliert ihren Schrecken

    „In seiner für die evangelische Kirche zentralen Lehre von der Rechtfertigung allein aus dem Glauben hat der Reformator deutlich gemacht, dass Krankheit und auch Tod ihren Schrecken verlieren. Denn Gott verlässt uns nicht, ganz gleich mit welchen Krankheiten wir geschlagen werden und welches Leid wir erfahren. Er begleitet uns und wir können uns ihm stets anvertrauen.“, so Dekan Kreh. Dies hätten viele Kirchengemeinden im Evangelischen Dekanat Bergstraße deutlich gemacht, indem sie in der Corona-Pandemie den Bibelvers aus dem Timotheus-Brief (1,7) in den Mittelpunkt rückten: „Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

    Kranke im Blick behalten

    Mit dieser Haltung habe Luther gewirkt, ohne dabei Schmerz und Leid zu verdrängen oder als belanglos abzutun. Christinnen und Christen sollten sich vielmehr Leid und Schmerz stellen, sich um die Kranken und Betroffenen kümmern und füreinander Sorge tragen. „Dieses Signal geht vom Reformationstag 2020 aus. Deshalb werden wir als Evangelische Kirche auch an den bevorstehenden Feier- und Gedenktagen am Totensonntag wie auch im Advent und an Weihnachten darauf achten, dass wir Abstand halten, damit wir uns morgen wieder umarmen können.“

    Dekan Kreh erinnert zugleich daran, dass Luther kurz vor seinem Tod 1546 schrieb „Wir sind Bettler: das ist wahr.“ Er betone damit, dass nicht zählt, was wir im Leben leisten, ob wir gesund oder krank sind. „Entscheidend ist, dass wir auf Christus und seine Gnade vertrauen. Mehr bedarf es nicht“, so Arno Kreh.

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