Lutherweg 1521: Pilgern auf den Spuren des Reformators
Jahrhundertealte Glaubensgeschichte können Wanderer und Pilger auf dem Lutherweg 1521 hautnah und spannend erleben. Allein 350 Kilometer des Weges führen dabei durch Hessen und damit durch das Kirchengebiet der EKHN. Der Lutherweg orientiert sich in seinem Verlauf an der Reiseroute Martin Luthers zum Reichstag nach Worms und zurück zur Wartburg. Der Weg bietet Geschichte zum Anfassen und ermöglicht die Auseinandersetzung mit Glaubensfragen, geistige Orientierung und innere Einkehr.
Erholung und Entspannung finden und gleichzeitig den Spuren des Reformators folgen. Der Lutherweg 1521 bietet gut ausgeschilderte Wege und verbindet historische Orte und erlebnisreiche Landschaften. Insgesamt erstreckt sich der Lutherweg in Hessen über die drei Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen. Entlang des Weges liegen 39 Städte und Gemeinden in den Landkreisen Alzey-Worms, Mainz- Bingen, Groß-Gerau, Offenbach, Wetterau, Gießen, Vogelsberg, Hersfeld-Rotenburg und Wartburgkreis. Bedeutend sind die Nibelungenstadt Worms, die Wartburgstadt Eisenach und die Metropole Frankfurt am Main.
Ein charakteristisches "L" auf grünem Hintergrund markiert für Wanderer und Pilgerinnen den Weg. Über 30 ehrenamtliche Wegepaten entlang der Strecke sorgen heute dafür, dass beispielsweise Schilder korrekt aufgestellt sind oder Hecken niemanden auf dem Weg behindern. Getragen wird das Projekt vom Verein Lutherweg in Hessen e.V. Zuvor hatte der Romröder Pensionär Bernd Rausch die Idee, einen Wanderweg allen zugänglich zu machen, der Luthers historische Strecke nachzeichnet.
Die Beschilderung weist dem Gast den Weg sowohl in Richtung Wartburg als auch in Richtung Worms. Die alten Wege haben sich in den letzten Jahrhunderten stark verändert. So kann der Lutherweg in Hessen zum Teil nicht identisch der Originalroute folgen, sondern er verläuft in einem engen Korridor zum überlieferten Weg. Nicht immer ist Luthers Reiseroute historisch klar überliefert. In Mittelhessen bietet der Weg daher eine Besonderheit.
Ost- und Westspange
Zwischen Friedberg und dem Hessenbrückenhammer bei Laubach teilt er sich in eine Ost- und eine Westspange. Die Weststrecke führt über Bad Nauheim, Butzbach und Lich, die Ostroute verläuft über Wölfersheim und Hungen. Der Lutherweg in Hessen führt dabei durch abwechslungsreiche Landschaften. Zunächst verläuft die Strecke entlang der Weinberge Rheinhessens bis nach Oppenheim und überquert den Rhein. Dann geht es nach Trebur über Rüsselsheim durch das Hessische Ried. Nun folgen die Main-Metropole Frankfurt und die Ackerlandschaften der Wetterau, das Vulkangebiet des Vogelsbergs und ab Bad Hersfeld die nördliche Kuppenrhön. Bei Berka im Werratal wechselt der Weg nach Thüringen, quert den Rennsteig und erreicht schließlich die Wartburg bei Eisenach.
Pilgerkreuz und Rastplatz eröffnet
2020 erhielt der Lutherweg 1521 einen neuen Höhepunkt. An seinem höchsten Punkt hat der hessische Luther-Weg-Verein nun ein besonderes Zeichen gesetzt. An der mittelhessischen Burg Herzberg nahe Alsfeld errichteten sie ein großes Pilgerkreuz samt kleinem Rastplatz für ermattete Wanderer. Mit dem markanten Wegzeichen an der Grenze des Vogelsbergkreises wollen sie für Menschen aus der Region, für Pilger und Wanderer aus der ganzen Welt ein Zeichen setzen. Der Überlieferung nach machte an der Stelle auch Martin Luther Rast auf seiner Flucht auf die Wartburg.
Vorbild Jakobsweg
Die Initiatoren folgten dabei dem Vorbild des Jakobswegs in Spanien. Vom „Camino“ inspiriert, möchte der Verein mit diesem Kreuz nicht nur die höchste Stelle auf seinem Weg markieren, sondern eine Landmarke für Pilger setzen, die sich auf den landschaftlich eindrucksvollen Weg zwischen der Wartburg bei Eisenach und Worms in Rheinland-Pfalz machen. Schon von weitem ist jetzt ein schmiedeeisernes Kreuz auf einem fünf Meter hohen Lärchen-Stamm zu sehen. Es hat die Form eines keltischen Sonnenkreuzes, das ursprünglich die Giebelspitze einer an dieser Stelle abgebrochenen Kirche krönte.
Unterstützung und Förderung
Das Land Hessen unterstütze den Lutherweg beim Aufbau 2017 mit rund 320.000 Euro. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau half mit 30.000 Euro und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck trug 15.000 Euro bei. Daneben engagierten sich viele Sponsoren sowie Kommunen entlang des Weges. So steuerte die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen über 100.000 Euro bei. Insgesamt werden die Kosten für den Lutherweg 1521 mit knapp einer halben Million Euro beziffert. Alleine die Ausstattung mit Wegweisern, Info-Tafeln und Ruheplätzen kostete fast 250.000 Euro.
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