Reformationsjubiläum 2017

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    Reformationsjubiläum 1983 und 2017

    Blick zurück nach vorn

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    2017 feiert die evangelische Kirche das 500. Reformationsjubiläum. 1983 - 34 Jahre zuvor - hatte es bereits eine 500-Jahr-Feier geben. Anlass war der 500.Geburtstag des Kirchenreformators Martin Luther. Der geschäftsführende Pfarrer für das Geburtstagsjubiläum war damals der langjährige Pfarrer der Heppenheimer Heilig-Geist-Gemeinde Dirk Römer, der heute im Ruhestand in Lorsch lebt. Ein Blick zurück und nach vorn.

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    Höhepunkt des Luther-Jahres 1983 war ein dreitägiger Kirchentag vom 16. bis 18. September in Worms. Er stand unter dem Motto „Mit unsrer Macht ist nichts getan…“ – ein Vers aus Luthers Lied „Eine feste Burg ist unser Gott“. „In einer Mischung aus Demonstration und Prozession gingen die Teilnehmenden am Schlusstag einen so genannten Stationenweg. Sie machten dabei auf das jüdische, das katholische und das reformatorische Erbe aufmerksam. Dieser Stationenweg hat in Verbindung mit der Geschichte der Stadt Worms ein starkes Signal für die Ökumene gesetzt“, erinnert sich Dirk Römer, der 1983 Pfarrer der Wormser Matthäus-Gemeinde war und zur Vorbereitung des Luther-Jubiläums ein dreiviertel Jahr freigestellt wurde. 

    Erinnerung an die jüdische Gemeinde

    Mit dabei in einer der drei Demonstrations- bzw. Prozessionszügen war auch der damalige Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Helmut Hild, der eine Woche später in seiner Predigt in der Schlosskirche in Wittenberg auf den Wormser Stationenweg aufmerksam machte und dabei die Verfolgung und Ermordung der Juden im Nationalsozialismus anklagte. „Mein Zug begann an der Synagoge, die einst einer der größten jüdischen Gemeinden als Gotteshaus diente. Aber die Gemeinde gibt es nicht mehr. Sie wurde von Menschen auseinandergejagt, verschleppt und umgebracht, die unsere Sprache sprachen und als Christen erzogen worden waren“, so Hild.

    Während die Stadt Worms das Lutherjahr 1983 als „unerreichbares Jahrhundertereignis“ bezeichnete, weil in diesem Jahr mit rund 600.000 deutlich mehr Besucher in die Stadt kamen, war Dirk Römer von der Resonanz etwas enttäuscht. Am Kirchentag hätten nur rund 7.000 Menschen teilgenommen und es sei nur unzureichend gelungen, die Kirchengemeinden für das Luther-Jubiläum zu begeistern. „Viele wollten sich damals nicht auf den Weg machen. Es hatte eine Übersättigung gegeben. Die Gemeinden waren 1983 auf die Nachrüstungsdebatte, die Kriegsgefahr und die Friedensbewegung fokussiert“, resümiert Pfarrer Römer.

    Reformation 2017 in einer multi-religiösen Gesellschaft

    Die gesellschaftlichen Bedingungen für das Reformationsjubiläum 2017 haben sich nach seiner Ansicht gegenüber 1983 stark gewandelt. „Wir leben heute viel mehr als damals in einer multi-religiösen Gesellschaft. Das heißt, wir müssen aufeinander Rücksicht nehmen. Das setzt voraus, dass wir einander wahrnehmen. Nur so können wir entdecken, dass es zwischen den Religionen mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt.“ Habe das Luther-Jahr 1983 in Worms das jüdische und katholische Erbe berücksichtigt, sollte das Reformationsjubiläum 2017 den ökumenischen Dialog ausweiten und zum Beispiel die vielen orthodoxen Christen in den Blick nehmen oder fragen, was das islamische Verständnis von Jesus sei, so der Appell von Dirk Römer. Weil Reformation keine abgeschlossene Veranstaltung sei, wünscht er sich eine Kirche die sich den drängenden Fragen der Zeit stellt, die sich gesellschaftlich einmischt und Position bezieht und zugleich gelassen in die Zukunft blickt.

    Neue Thesen für unsere Zeit!

    Was ist an der Kirche kritikwürdig? Was sollte sich ändern? Wie kann Glauben zeitgemäß formuliert werden? Was sind heute die Herausforderungen für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung? Antworten auf diese und andere Fragen erhofft sich das Evangelische Dekanat Bergstraße von einem Thesenwettbewerb. Bis zum 28. Februar 2017 können Einzelpersonen oder Gruppen „neue Thesen für unsere Zeit“ formulieren.

    Eine These sollte aus einer den Inhalt zusammenfassenden oder zuspitzenden Überschrift bestehen und einem erläuternden Text, der in der Regel nicht mehr als 1000 Zeichen (mit Leerzeichen) haben sollte. Eine Jury wird im März 2017 die besten Thesen auswählen. Im Anschluss werden sie veröffentlicht und bei Veranstaltungen präsentiert und diskutiert.

    Die Thesen können schriftlich per Brief oder E-Mail eingesandt werden an:

    Evangelisches Dekanat Bergstraße
    Thesenredaktion Ludwigstr. 13
    64646 Heppenheim
    oder E-Mail: ev.dekanat.bergstrasse@ekhn-net.de

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