Jahrbuch 2017
Eine Luther-Figur steht vor dem Idsteiner Schloss
(c) Dekanat
Titelblatt des Jahrbuches 2017
08.11.2016
cw
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Eine Luther-Figur steht vor dem Idsteiner Schloss: Symbol für 500 Jahre Reformation und 200 Jahre Nassauische Union, die im Jahr 2017 begangen werden können. Zwei bedeutende Jubiläen, die die Redaktionskonferenz des Jahrbuches aufgegriffen hat, um auf Zusammenhänge und Auswirkungen für die Region hinzuweisen. „Das Luther-Jahr wurde am 31. Oktober 2016 mit einem Festgottesdienst in der Marienkirche und einem anschließenden Festakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin eröffnet“, betont Landrat Burkhard Albers. Der Rheingau-Taunus-Kreis zieht knapp einen Monat später nach und läutet die beiden Jubiläen mit der Jahrbuch-Präsentation in der Luther-Stadt Idstein am Dienstag, 29. November 2016, um 18.30 Uhr, im Schloss (Pestalozzischule) in Idstein ein. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablassmissbrauch. Der berühmte Thesenanschlag an das Kirchenportal in Wittenberg gilt als Auftakt der Reformation und in der Konsequenz zur Spaltung des Christentums in verschiedene Konfessionen (katholisch, lutherisch, reformiert). Ein Ereignis, das in den Auswirkungen auf Politik, Religion, Kultur und Gesellschaft von weltgeschichtlicher Bedeutung ist. Natürlich blieb der Thesenanschlag in Wittenberg für die kirchlichen Erneuerungsbewegung nicht ohne Folgen. „Wir wollen auf die Auswirkungen der Reformation vor 500 Jahren auf unsere Region hinweisen, sowie das wichtige Jubiläum ‚200 Jahre Nassauische Union‘ in das Blickfeld rücken und die Entwicklung, den Einsatz und das heutige Wirken der beiden christlichen Kirchen im Rheingau-Taunus-Kreis darstellen“, so Albers. „Die Redaktionskonferenz beweist damit erneut, dass wir topaktuelle Themen aufgreifen, um daraus ein spannendes und lesenswertes Jahrbuch für die Region zu machen“, betont Redaktionsmitglied Claudia Niemann und weiter: „Wir wollen die Einflüsse des Thesenanschlags durch Luther für die Region aufzeigen.“ Schließlich gab es gerade im Herzogtum Nassau eine starke lutheranische Bewegung. Die Herrscher der verschiedenen nassauischen Territorien gingen zur Reformation über und gestalteten die jeweiligen Kirchen nach 1529 entsprechend um. Die Neuordnung der deutschen Territorien (1814/15) führte Nassau-Dillenburg, Nassau-Weilburg und weitere Gebiete zum Herzogtum Nassau zusammen, dessen Einwohnerschaft nun neben einem beträchtlichen katholischen Anteil zu etwa gleichen Teilen aus lutherischen und reformierten Protestanten bestand. Letztere vereinigten sich 1817 zu einer „evangelisch-christlichen Kirche“ vereinigt, was am 11. August 1817 wiederum durch herzogliches Edikt angeordnet wurde. Damit ist die Union von Nassau die erste Union in Deutschland. „Die Autorinnen und Autoren haben sich aber nicht nur auf die geschichtlichen Ereignisse konzentriert, sondern zeichnen auch ein Bild vom Wirken der evangelischen und der katholischen Kirche in der heutigen Zeit“, so Claudia Niemann. Gottesdienste vor leeren Rängen? Was tun die beiden christlichen Kirchen eigentlich für unsere Gesellschaft? Ist Kirche noch zukunftsfähig? Dies sind einige wenige, ganz profane Fragen, die sich dem Redaktionsteam zu Beginn der Beratungen aufdrängten. Die Antworten finden sich im Schwerpunktthema. Die übrigen der insgesamt 320 Seiten sind der Regionalgeschichte und aktuellen Themen gewidmet. Wie immer gehören dazu Chroniken der Städte und Gemeinden und des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens. Eine Liste mit neuen Büchern über den Rheingau-Taunus-Kreis sowie Informationen über die Geschichts- und Heimatvereine und die Archive runden das Angebot ab.
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