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    Freies WLAN

    Wenn Godspot oder Freifunk die Gemeinde ins Netz bringt

    Skitterphoto/PixabayFreies WLAN in vielen KirchenFreies WLAN in vielen Kirchen

    Mehr als zwei Drittel der Deutschen tragen das Internet in der Tasche. Das sind 75 Millionen Smartphones, die ständig ein WLAN-Netz suchen. Und zwar möglichst kostenfrei. Auch wer die Kirche oder das Gemeindehaus besucht, will nicht im Funkloch sitzen. Deshalb suchen viele Gemeinden nach sicheren und preiswerten Lösungen. Die eine heißt Freifunk, die andere Godspot.

    Jeder kennt den Ärger im Hotel, wenn das WLAN im Foyer zwar funktioniert, im Zimmer aber nicht. Bei jeder Benutzung muss man sich neu einloggen: Benutzername vom Kärtchen abschreiben und ein kryptisches Passwort immer wieder neu eintippen. Und wie häufig ist das Ticket, das man oft zahlen muss, plötzlich abgelaufen. Möglich sind aber elegante Lösungen bei Funknetzen, wo man nur einen Bestätigungsknopf drücken muss. Und schon ist das Handy im Internet.

    Die Sorgloslösung für Kirchengemeinden

    Zwei Jahre lang hat die berlin-brandenburgische Kirche in ihren Gemeinden das System Godspot getestet. Die Umdichtung des Begriffs Hotspot sollte auf die kirchliche Verwendung hinweisen. Godspot nutzt einen technischen Trick, um den Internetanschluss des Gemeindehauses vor Hackern zu schützen. Die Signale werden nicht direkt zwischen dem Handy und dem Router im Gemeindehaus ausgetauscht, sondern werden über die Zentrale in Berlin geschickt. Für diesen Datentransport gibt es eine gesicherte Verbindung, einen sogenannten VPN-Tunnel, wie ihn nicht nur Banken, sondern auch die EKHN in ihrem Intranet nutzt. 

    Mittlerweile betreut Godspot in ganz Deutschland etwa zweihundert Anschlüsse. Schon die kleinste Ausführung, der Single Godspot für Gemeindebüros und einzelne Räume, reicht im Haus 50 Meter weit und versorgt bis zu 200 Mobiltelefone gleichzeitig mit einer Datenübertragung bis 300MB/S. Dafür ist eine monatliche Miete von knapp 10 Euro fällig. Dirk Rüger von der Godspot GmbH nennt das die „Sorgloslösung für Kirchengemeinden“. Im Vergleich zu kommerziellen Anbietern wie Maxspot oder Hotsplots ist das sehr preiswert. 

    Sicheres Internet kostet Geld

    Müssen größere Räume und ganze Gebäudeteile mit bis zu 500 Teilnehmern versorgt werden, kommt das mittlere Godspot mit mehreren Antennen infrage. Hier sind monatlich 45 Euro fällig, was in der Jahresrechnung schon auffällt und viele Kirchengemeinden zögern lässt. Und wo eine große Kirche, das Gemeindehaus nebenan, das Gemeindebüro und die Kita gegenüber mit WLAN versorgt werden sollen, gehen die monatlichen Kosten weiter nach oben. Dir Rüger erklärt, warum Godspot etwas kostet: „Bei einer Störung machen wir eine Analyse durch direkten Zugriff auf das Gerät.“ Außerdem stecke im Preis die Miete für Router und Antennen. 

    Gemeinschaftliches Internet durch Freifunk

    Nach dem gleichen Prinzip arbeitet Freifunk. Mehrere hundert Freifunkgruppen richten, hauptsächlich in größeren Städten, offene W-LAN-Netze ein und verbinden diese miteinander. „Freifunk ist somit eine offene, nicht-kommerzielle, hierarchielose Alternative zu den Netzen der kapitalorientierten Telefonfirmen.“ So beschreibt Freifunk sich selbst auf seiner Internetseite www.freifunk.de. „Wir verstehen ‚frei‘ als öffentlich zugänglich, nicht kommerziell, im Besitz der Gemeinschaft und unzensiert.“ Wie bei Godspot leitet Freifunk die Signale durch einen sicheren VPN-Tunnel über eigene Server, die mittlerweile in der Regel in Deutschland stehen. Das ist eine entscheidende Voraussetzung, um den Anforderungen des Datenschutzes in der Kirche gerecht zu werden.

    Einen entscheidenden Zusatz hat Freifunk im Vergleich zu Godspot: Betreibt der Nachbar ebenfalls einen Freifunkrouter, werden beide Geräte über das WLAN zusammengeschaltet. So arbeitet der Berliner Senat jetzt  zusammen mit den Freifunk-Vereinen an einem flächendeckenden WLAN-Netz, das sich über die ganze 3,5-Millionenstadt ziehen soll. Wer also einen Freifunkrouter betreibt, wirkt mit an der Vergemeinschaftung des Internets. Dadurch kann der Datenstrom mal stärker oder mal schwächer sein, je nachdem, ob die Nachbarn Leistung dazu geben oder stärker Daten saugen. 

    Bezahlung durch Geld oder Ehrenamt – alles kostet etwas

    Abgesehen vom DSL-Anschluss gibt es bei Freifunk keine monatliche Miet- und Servicekosten. Denn die Freifunker arbeiten in ihren Vereinen ebenso ehrenamtlich, wie viele in den Kirchen. Und die Geräte werden nicht gemietet, sondern gekauft. Das sind handelsübliche Router, die mit der Freifunksoftware ausgestattet werden. Antennen werden nach Bedarf zugeschaltet. Aber die Installation ist ebenso nötig wie bei Godspot. Die kleine Anlage im Gemeindebüro ist in wenigen Minuten angeschlossen, aber soll Kirche und Gemeindehaus mit angeschlossen werden, müssen viele Kabel verlegt und eventuell Stromanschlüsse geschaltet werden. Anders als beim kleinen Godspot wird technischer Sachverstand in jedem Fall gebraucht.

    Alternative Freifunk

    Marco Holz von den Darmstädter Freifunkern hat nur gute Erfahrungen gemacht. „Wir sammeln so wenige Daten wie möglich.“ Wenn Geräte nicht mehr eingeloggt seien, würden die Daten gleich gelöscht. Die Darmstädter Freifunker verarbeiten keinerlei Daten, sondern leiten die Daten nur durch ihr Netz. Deshalb haben sie eine Provider-Lizenz. Das bedeutet, dass die Haftung vom WLAN-Betreiber, z.B. einer Kirchengemeinde, auf den Provider, in dem Fall auf die Freifunker, übergeht. Die Freifunker sind auch schon im Gespräch mit Kirchengemeinden, um Kirchtürme für freies WLAN zu nutzen.

    Godspot erfolgreich getestet

    In der Darmstädter Kirchenverwaltung laufen zwei Godspots im Testbetrieb. Lars Karrock, zuständig für die IT-Sicherheit in der EKHN, hat keine sicherheitstechnischen Bedenken bei Godspot. "Der Testbetrieb ist ruhig verlaufen." Karrock empfiehlt die Einzellösung des Single-Godspot, das mit der Post zugeschickt wird. Bevor eine Gemeinde über große und teurere Godspot-Lösungen nachdenke, solle sie zuerst prüfen, wieviel WLAN sie brauche und lieber zwei oder drei Single-Godspots einsetzen. Auch gegen Freifunk sei prinzipiell nichts einzuwenden.  Die Gemeinde müsse aber prüfen, ob der Server, über den Freifunk die Daten leitet, in Deutschland steht und wie der Freifunkverein mit der Störerhaftung bzw. der Nachfolgeregelung umgeht. Je nach Nutzung vor Ort empfiehlt Karrok einen eigenen DSL-Anschluss für dieses WLAN um die Zugriffe physikalisch zu trennen. Zu den Freifunkern hat Karrock auch schon Verbindung aufgenommen. 

    Godspot GmbH www.godspot.de

    Single Godspot https://godspot.de/produkte/#singleGodspot

    Mittlerer Godspot https://godspot.de/produkte/#smallGodspot

    Anfragen an Godspot GmbH: info@godspot.de

    Godspot Hotline: 030 24344 490

    Was ist Freifunk? https://freifunk.net/worum-geht-es

    Die Freifunk Community https://freifunk.net/

    Freifunk Darmstadt www.darmstadt.freifunk.net

    Freies WLAN Berlin https://www.berlin.de/wlan

     

     

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