„Hier stehe ich. Ich kann nicht anders!“ Gottesdienstreihe zum Reichstagsjubiläum
Hoffnungsgeschichten, die einladen
„Hier stehe ich. Ich kann nicht anders!“ ist eine inspirierende Gottesdienstreihe rund um das Wormser Reichstagsjubiläum 2021. 500 Jahre nach Luthers berühmtem Ausspruch fragen die sechs Entwürfe anhand unterschiedlicher Hoffnungsgeschichten und Texte, was es heute bedeutet, sein Gewissen zu befreien, Haltung zu zeigen und Gott zu vertrauen.
Gottesdienstthemen der Gegenwart
Die Gottesdienste sind dabei bewusst nicht an bestimmte Sonntage gebunden – und können so frei um den Jubiläumstermin im April 2021 gesetzt oder auch als „Sommerreihe“ genutzt werden. Zudem laden sie ein, sich mit dem vielschichtigen Thema aktiv auseinander zu setzen und die damit verbundenen Spannungen (z.B.: „Was unterscheidet Haltung von Fanatismus?“) auszuhalten bzw. für die Gegenwart fruchtbar zu machen.
Auf Spurensuche: Was schenkt Halt und Haltung
Von den Reichstagsereignissen über Luthers Zeitgenossin Teresa von Avila und den kultkritischen Poeten Amos bis hin zu Petrus, Jesus und seine Jüngerschar machen sich die Gottesdienste auf eine inspirierende Spurensuche nach dem, was Menschen Halt und Haltung schenkt. Die Predigten stammen unter anderem von Thorsten Latzel, Katrin Oxen, Klaus Douglass, Beate Hirt u.a.
Gottesdienstreihe im Überblick
1. Vom Mut, seinen Glauben zu bekennen
„Ich schäme mich des Evangeliums nicht.“ (Röm 1,17)
Leitgeschichte: Martin Luther auf dem Reichstag zu Worms
Wie gelingt es Menschen, zu ihrem Glauben zu stehen, selbst wenn sie sich dadurch lächerlich oder angreifbar machen? Luther wusste bei seinem Auftritt vor dem Wormser Reichstag weder, wie das Ganze ausgehen, noch ob er sein standhaftes Zeugnis überleben würde, fand aber aufgrund seines tiefen Gottvertrauens den Mut, seine Schriften nicht zu widerrufen. Eine Einladung, den Glauben neu als Motivationsquelle zu entdecken.
2. Von der Kraft, unbeirrt weiterzumachen
„Bete nicht um eine leichtere Last, sondern um einen stärkeren Rücken.“ (Teresa)
Leitgeschichte: Teresa von Avila als Klostergründerin
Warum lassen sich manche Menschen von Widerständen entmutigen, während andere zielstrebig weitermachen? Die Karmeliterin Teresa von Avila, eine Zeitgenossin Luthers, kämpfte Jahrzehnte lang dafür, Klöster gründen zu dürfen, in denen das Gebet nicht als Pflichtübung, sondern als Herzensangelegenheit praktiziert werden konnte. Eine Anregung, Beten neue als Kraftquelle zu erleben.
3. Von der Kunst, Kritik zu äußern
„Eure Gottesdienste sind mir ein Gräuel.“ (Amos 5,21)
Leitgeschichte: Amos und die Kultkritik
Wann ist Kritik vernichtend und wann äußert sie sich als Sorge um herausfordernde Zustände – und als Zeichen der Liebe? Als der Prophet Amos (wie später Martin Luther) das kultische Gebaren seiner Zeit anprangerte, tat er das vor allem, weil er wollte, dass Glauben und Handeln der Menschen wieder übereinstimmen und dem Willen Gottes entsprechen. Eine Ermutigung, konstruktiv kritisieren zu lernen.
4. Von der Fähigkeit, sich und anderen treu zu bleiben
„Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.“ (Lk 22,31)
Leitgeschichte: Petrus und Jesus
Warum bleibt die eine angesichts einer Bedrohung standhaft und der andere nicht? Jesus und Petrus erleben beide, dass sie öffentlich angegriffen werden – doch während der eine seiner Überzeugung treu bleibt, verleugnet der andere seinen Glauben; was er später bitterlich bereut. Offensichtlich ist die Kluft zwischen Feigheit und Wagemut gar nicht so groß. Eine Empfehlung, die eigenen Fundamente neu wahrzunehmen.
5. Von der Leidenschaft, das Richtige zu tun
„Dann halte die andere Wange hin!“ (Lk. 6,29)
Leitgeschichte: Jesus und die Bergpredigt
Wie sieht er aus, der richtige Weg zwischen Radikalität und Sanftmut? Brauchen wir die Geduldigen oder die Bilderstürmer? Und wie könnte ein aktiver, gewaltloser Widerstand aussehen? In der Bergpredigt verkündet Jesus bildhaft seine Botschaft von der Liebe, die dem Hass abschwört und zugleich die Perspektive einer radikalen Weltveränderung in sich trägt. Eine Handreichung, um das Leben liebevoll anzupacken.
6. Von der Lust, begeistert zu sein
„Und das Feuer sprang auf sie über.“ (Apg. 2,3)
Leitgeschichte: Die Jüngerinnen und Jünger zu Pfingsten
Welche innere Haltung bringt Menschen dazu, über sich hinauszuwachsen und sich für höhere Werte einzusetzen? Und wie bekommt man eine solche Begeisterung? Als die Gemeinschaft der Jüngerinnen und Jünger an Pfingsten mit dem Heiligen Geist erfüllt wird, erlebt sie diesen Moment als dreifache Motivation: Die Männer und Frauen werden begeistert, berufen und befähigt. Eine Inspiration, wieder Feuer und Flamme zu sein.
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