„Du bist okay, wie du bist!“
Die evangelische Kirche feiert 500 Jahre Reformation – und der Humorist und Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen feiert mit. Weil er Martin Luther für einen coolen Typen hält, der Mut, Humor und starke Botschaften hatte: Jeder Mensch ist wertvoll, unabhängig von seiner Leistungsfähigkeit. Jeder Mensch ist frei, Ideologien zu hinterfragen.
Dr. Eckart von Hirschhausen über die Bedeutung der Reformation
„Martin Luther hat uns noch immer viel zu sagen: Rede verständlich, trau‘ dich, deine Meinung zu sagen, und stelle Dinge in Frage – diese Freiheit brauchen wir heute genauso wie damals! Außerdem war er ein cooler Typ und hatte Humor. Das Reformationsjubiläum bietet die Chance, Luther und den Geist der Freiheit neu zu entdecken, gegen Ideologien aufzubegehren und die Kraft von Gemeinschaft zu spüren.
Luther hat vorgelebt, sich mit den Verhältnissen und der herrschenden Meinung nicht zu arrangieren. Das ist Zeichen einer großen inneren Freiheit. Luther hat sie „Freiheit eines Christenmenschen“ genannt. Diese Freiheit schreibt er uns 500 Jahre später immer noch ins Gebetbuch. Sie macht immun gegen Ideologien wie den Perfektionismus. „Du musst gesund sein, du musst toll aussehen, du musst der Beste sein und darfst nicht alt werden.“ Diese Ideologie muss man hinterfragen, dabei hilft Luther.
Und Luther sagt auch: „Du bist okay, wie du bist!“ Wie viele Menschen fühlen sich heute schlecht und ausgebrannt und depressiv, weil sie denken, sie müssten anders sein. Doch andere gibt es doch schon genug. Das hat sich Luther natürlich nicht ausgedacht – das hat er in der Bibel gefunden, weil es der Kern der Botschaft von Jesus war. Alle Menschen sehnen sich nach einer Liebe, die einen annimmt und die bedingungslos ist. Diese Liebe kann man nicht kaufen – auch nicht, indem man der Mega-Gutmensch ist. Solche Pseudolösungen hat Luther aufgezeigt und gesagt: „Du kannst dich noch so sehr anstrengen. Letzten Endes kannst du dir Gottes Liebe weder erkaufen noch verdienen.“ Das hat eine unglaubliche therapeutische Kraft – und ich würde mir wünschen, dass viele Menschen heute davon hören.“
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