Feiertag mit vielen Veranstaltungen steht bevor
Finale zum Reformationstag im Gießenerland
StenderWie buchstabiert man Reformation?28.10.2017 ast Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Mit Kabarett und Konzerten, Ausstellungen und einem Kirchentag, Lesungen, Pilgerwanderungen und Historienspielen sind viele Menschen, auch außerhalb der Kirchengemeinden, erreicht worden. Davon sind Dekanin Barbara Alt (Hungen) und die Dekane Hans-Theo Daum (Kirchberg) und Norbert Heide (Grünberg) überzeugt. Vieles von dem, was sie sich vom Reformationsjubiläumsjahr erhofft haben, sei eingetreten.
Verstärktes Interesse an Glaubensfragen
Barbara Alt beobachtete ein verstärktes Interesse an Glaubensfragen und den historischen Zusammenhängen, vor allem da, wo Geschichte unterhaltsam inszeniert wurde. Die zahlreichen Aktivitäten haben die Gedanken der Reformation und die Kirche lebendig werden lassen, findet Dekan Heide. Barbara Alt ist besonders das Lutherspektakel in Nonnenroth in Erinnerung geblieben, bei dem es „gelungen war, ein ganzes Dorf zum Mitmachen zu bewegen“.
Reformator nicht weichgespült
Auch die Begleitung des Jubiläumsjahrs durch die Medien hat in den Augen von Dekan Daum viel zur öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Reformation beigetragen. Manchmal, merkt er kritisch an, habe er sich allerdings schon gefragt, ob „der gute Martin Luther nicht untergeht in Kommerz und Marketing. Aber ich denke, trotz Playmobil-Luther ist der Reformator nicht weichgespült worden“.
Lutherbibel, Lutherweg und Kirchenmusik
Der Playmobil-Luther gehört für Dekanin Alt auch in Zukunft dazu. Was sonst aus dem Reformationsjahr in die Zukunft weist? „Die Erinnerung an den Mut und die Standfestigkeit des Reformators könnte Überzeugung und Engagement in wichtigen Gegenwartsfragen stärken“, findet sie. Neben der neuen Lutherbibel, der Kirchenmusik und dem Lutherweg ist die weitere Annäherung der Kirchen in der Ökumene weiterhin von Bedeutung: „Vielleicht feiern wir in nicht allzu ferner Zukunft auch mal ganz offiziell gemeinsam Abendmahl“, so Dekan Daum.
Festgottesdienst in der Gießener Johanniskirche
Das gute Klima zwischen Protestanten und Katholiken 500 Jahre nach der Reformation zeigt sich an einem Gottesdienst, ebenfalls um 10 Uhr, den der Propst für Oberhessen, Matthias Schmidt, gemeinsam mit dem katholischen Dekan Hans-Joachim Wahl in der Gießener Johanneskirche feiert.
Gemeindefeste am Gießener Lutherberg
Alle evangelischen Gemeinden in Gießen und im Kreis laden zumeist vormittags zu festlichen Gottesdiensten ein, denen sich mancherorts Gemeindefeste wie beispielsweise am Gießener Lutherberg anschließen. Dort feiern um 10 Uhr alle drei Gemeinden aus dem Gießener Osten einen Festgottesdienst in der Kapelle auf dem Alten Friedhof. Im Anschluss findet ein buntes Markttreiben am Lutherberg statt, bei dem auch für das leibliche Wohl gesorgt wird. Motto: „Futtern wie bei Luthern“.
Mittelaltermarkt in Leihgestern
Nach einem Festgottesdienst um 10 Uhr wird es in Leihgestern rund um die Kirche einen großen Mittelaltermarkt geben. Das Reformationsfest wird mit fahrenden Händlern, Spielen, Mitmachbuden und Tanz und Musik gefeiert.
Sternstundengottesdienst in Treis
Die evangelische Kirchengemeinde Treis feiert um 11 Uhr einen Sternstunden-Gottesdienst mit dem Thema „Der geschenkte Feiertag“ mit anschließendem Brunch rund um die Kirche. Ganz traditionell lutherisch geht es in Grünberg und Londorf zu. Um 9.30 Uhr kann man in der Grünberger Stadtkirche eine Deutsche Messe nach Martin Luther erleben. Im Dom der Rabenau gibt es um 10.30 Uhr einen Gottesdienst wie vor 500 Jahren. Die Kirchengemeinden Holzheim und Dorf Güll laden vom Samstag, den 28. bis Dienstag, den 31. Oktober zur Erlebnisausstellung „Gott neu entdecken“ ein.
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