Reformationsjubiläum 2017

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    Dekanatskonzert zum 500. Reformationsjubiläum

    „Ein himmlisch‘ Werk gewonnen“

    kfDie Evangelische Kantorei HeusenstammDie Evangelische Kantorei Heusenstamm

    „Die Musik ist eine Gabe und ein Geschenk Gottes; sie vertreibt den Teufel und macht die Menschen fröhlich“, so Martin Luther. Und genau darum hatte das Evangelische Dekanat Rodgau zu seinem großen Reformationskonzert nach Dudenhofen eingeladen.

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    In seinem Grußwort zum Auftakt würdigte Dekan Carsten Tag zum einen die Vielfalt des musikalischen Schaffens, die sich auch im knapp zweistündigen Konzertprogramm abbildete, zum anderen die Bedeutung der Kirchenmusik als besondere Form der Verkündigung - war doch nicht zuletzt Martin Luther selbst als Texter, Komponist und Musiker aktiv. Pfarrerin Christina Koch aus der gastgebenden Evangelischen Kirchengemeinde Dudenhofen führte durch das Programm. Dekantakantor Christian Müller dirigiert die Vereinigten Kirchenchöre Dietzenbach - bestehend aus dem Chor der Evangelischen Christus-Gemeinde und der Martin-Luther-Gemeinde sowie dem katholischen Kirchenchor von St. Martin. Ebenfalls gemeinsam konzertierten die Evangelische Kantorei Seligenstadt, der Singkreis der Mühlheimer Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde und der Chor der Evangelisch-Methodistischen Gemeinde, ebenfalls aus Mühlheim. Die Posaunenchöre Seligenstadt und Mainhausen sowie Dudenhofen spielten gemeinsam auf - unter anderem zur "Reformations-Intrade" von Friedrich Weil. Unter der Leitung von Gemeindepädagogin Elke Preising (vocals, li) und Dekanatsjugendreferent Boris Graupner (Schlagzeug) spielte die Dekanatsband. Der Chor "Cantus Novus" der Evangelischen Kirchengemeinde Dudenhofen "Soul Feeding", eine der Bands der Evangelischen Emmausgemeinde Jügesheim, präsentierte Rockiges und Popiges aus dem kirchenmusikalischen Fach. "Soul Feeding" Für Schmunzler sorgte unter anderem das Dietzenbacher "Ensemble Saitensprung" mit dem Stück "Papst und Sultan". Dekanatskantorin Dorothea Baumann an der Orgel. Der Posaunenchor der Evangelischen Petrusgemeinde Urberach präsentierte unter anderem die "Rumba del Camino" des zeitgenössischen Komponisten Friedrich Weil. Das Publikum swingte in den Bänken mit. Begeisterte Zuschauerinnen, nicht nur nach dem Auftritt der Jügesheimer Gemeindeband "Take 5"... ...die Stücke von Michael Bublé, Louis Armstrong und George Gershwin auf dem Programm hatte. Dorothea Baumann (2. v. re.) und Christian Müller (re.) leiteten gemeinsam den Abschlusskanon an. Großes Interesse: Das Konzert zum Auftakt der Feierlichkeiten anlässlich des 500. Reformationsjubiläums im Evangelischen Dekanat Rodgau fand regen Anklang und lockte Zuhörer aus Nah und Fern.


    Dass alle Menschen auch aktiv an der Musik aktiv teilhaben dürfen, gehöre noch heute zu den großen reformatorischen Impulsen, so Dekanatskantor Christian Müller, der zusammen mit seiner Kollegin Dorothea Baumann das Konzertereignis mit 170 Mitwirkenden organisiert hat.

    Konzert mit viel Witz und Charme

    Und wie spürbar dieser Impuls noch heute, 500 Jahre später, ist, sagt Dorothea Baumann, ließ sich in der evangelischen Kirche Dudenhofen erleben. Bands, Chöre, Posaunenchöre kamen auf Einladung der beiden Dekanatskirchenmusiker zusammen und boten ein buntes Programm. Pfarrerin Christina Koch moderierte das gut zweistündige Konzert mit viel Witz und Charme, Dekan Pfarrer Carsten Tag eröffnete das Konzert mit einem Grußwort und dankte allen Aktiven für ihr Engagement für die Kirchenmusik im Allgemeinen und für diesen Abend im Besonderen.

    Reformatorische Glaubenssätze zu Musik verdichtet

    „Der Gemeindegesang wurde“, so Dekan Tag weiter, „von der ‚Wittenberger Nachtigall‘, wie Luther wegen seiner vielen Lieddichtungen genannt wurde, als ‚singende Verkündigung des Evangeliums‘ hoch geachtet.“ Luther selbst war ein geübter Sänger und Lautenspieler. Als Komponist und Lieddichter hat er die reformatorischen Glaubenssätze zu Musik verdichtet. Seine Lieder sowie die seiner Anhänger entfalteten große Wirkung und halfen bei der Ausbreitung der Reformation. Und sie gründeten damit eine ganz eigene protestantische Tradition der Kirchenmusik. Der nicht mehr lateinische Gemeindegesang ist seither ein wichtiger Teil des Gottesdienstes und der Liturgie.

    Die Spannweite der Darbietungen des Abends indes reichte weit über das hinaus, was der Reformator kannte: Die Konzertbesucher wurden bereits bei Eintritt in das Gotteshaus mit Musik der Dekanatsband unter der Leitung von Boris Graupner und Elke Preising empfangen. Diese sorgte auch im weiteren Verlauf des Konzertes für Schwung und Frische. 

    Den Auftakt gestaltete „Cantus Novus“ aus Dudenhofen. Gemeinsam mit ihrer Leiterin Pavlina Georgiev bestachen sie mit modernen geistlichen Liedern aus der Feder Hans-Joachim Eißler und dem im thüringischen Nordhausen lebenden Michael Kremzow.

    Soul Feeding

    Für groovige Sounds sorgte die Band „Soul Feeding“ aus Jügesheim, deren Musik das Publikum einmal mehr zum Mitklatschen animierte. Ebenso die Songs der Band „Take 5“, die dem Publikum kurz vor dem Finale kräftig einheizte und sogar das ein oder andere Feuerzeug schwenken ließ.
    Festliche Klänge boten die Posaunenchöre aus Dudenhofen, Seligenstadt und Mainhausen und Hainburg sowie aus Urberach. Insbesondere deren lateinamerikanisch anmutende Rumba de Camino des 1984 geborenen Friedrich Weil wird in Erinnerung bleiben.

    Einen großen Bogen von Musik aus der Zeit Luthers bis heute spannten die Kantoreien Dietzenbach, Heusenstamm, Seligenstadt und Mainhausen sowie der Singkreis der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde und der evangelisch-methodistischen Gemeinde Mühlheim mit Werken von Luther, Telemann, Mendelssohn Bartholdy und Nagel.

    Ensemble Saitensprung zeigt „Papst und Sultan“

    Für Lacher sorgte das Ensemble Saitensprung mit seinem Beitrag „Papst und Sultan“, der auf humorvolle Weise die Vor- und Nachteile beider Ämter verglich. Die Vereinigten Kirchenchöre Dietzenbach, bestehend aus den Kirchenchören der Christus-Gemeinde, der Martin-Luther-Gemeinde sowie der katholischen Pfarrgemeinde St. Martin sangen unter anderem eine heitere Variationsreihe über „Der Mond ist aufgegangen“ von Michael Kremzow, die das Lied mit bekannten Melodien wie „Moon River“ kombinierte.

    Den Abschluss bildete ein gemeinsam mit Publikum und den etwa 170 Mitwirkenden gesungener und gespielter Kanon „All praise to thee“ von Thomas Tallis, der spürbar werden ließ, was Luther einst sagte: „Wer sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch Werk gewonnen“.

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