Reformationsjubiläum 2017

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    Kinderkirche in Friedberg

    Was Reformation und Halloween gemeinsam haben

    Claudia Pfannemüller

    Die Kinderkirche der evangelischen Kirchengemeinde steht am Sonntagabend vor dem Reformationstag ganz im Zeichen eines großen Ereignisses. Der Reformationstag jährt sich zum 500. Mal, das wird auch in Friedberg groß gefeiert.

    Die Kinder kommen mit ihren Eltern. Die meisten Jungen und Mädchen sind verkleidet und einige Erwachsene auch. Gleich am Eingang werden sie von vielen beleuchteten Kürbissen begrüßt. Der Altar ist herbstlich geschmückt, ihn ziert ein großer Kürbis mit einem eingeschnitzten Kreuz, daneben liegt eine aufgeschlagene Lutherbibel.

    Halloween und Reformationstag – beide scheinen außer dem Datum eigentlich nichts miteinander zu tun zu haben. Oder etwa doch? Pfarrer André Witte-Karp meint: „Ja, haben sie, denn beide handeln von Ängsten und davon, wie man sie überwindet.“ Das Team der Kinderkirche beginnt mit einem Anspiel: Drei verkleidete Kinder klingeln an einer Haustür. Jemand öffnet die Tür und bekommt zunächst einen gehörigen Schreck. Dass die Erwachsenen so viel Angst vor den verkleideten Kindern haben, sorgt bei den jüngsten Gottesdienstbesuchern für viel Gelächter.

    Nun tritt Martin Luther auf. Er berichtet, wie groß seine Angst vor einem Gewitter war. Außerdem hatte Luther Angst vor Gott und davor, dass er vielleicht nicht in den Himmel kommen könnte. Bis Luther endlich begreift, dass er gar keine Angst haben muss, weil Gott ihn liebt. Und welche Ängste haben die Kinder? Den Besuchern der Kinderkirche fällt dazu viel ein. Sie fürchten sich vorm Alleinsein, vor der Dunkelheit, vorm Feuerwerk und auch vor dem Tod. Die Kinder schreiben ihre Ängste auf Zettel und nageln diese an die Kirchentür. Fast so, wie Luther seine 95 Thesen.

    Ein Team aus ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen hat die Kinderkirche gemeinsam mit Pfarrer Witte-Karp vorbereitet. „Uns ist wichtig, dass sowohl die Kinder als auch die Eltern angesprochen werden,“ sagt der Friedberger Pfarrer. Nach dem Gottesdienst malen die Kinder Lutherrosen aus, es gibt Waffeln, Luther-Bonbons und Kürbissuppe. Kürbis und Bibel scheinen sich an diesem Abend keine Konkurrenz zu machen. Luther hat versucht, den Menschen die Angst zu nehmen. Dass dies in diesem Jahr groß gefeiert wird, freut auch die Kinder.

     

     

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