Reformationsjubiläum 2017

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    Festliche Luther-Weinprobe zum 500-jährigen Reformationsjubiläum in Nack

    Die Evangelische Kirchengemeinde Nack lud anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums am 31. Oktober 2017 zu einer festlichen Weinprobe in die Sängerhalle von Nack ein.

    Den Weg Martin Luthers von Wittenberg nach Worms haben die Teilnehmenden in der Sängerhalle im rheinhessischen Nack mit ihrem Gaumen nachgespürt. Tatsächlich waren sie ihm vinologisch während der „Lutherweinprobe“ mit 15 ausgesuchten Weinen aus Saale-Unstrut, Hessen und Rheinhessen auf der Spur.

    Von Roswitha Wünsche-Heiden

    Am Reformationstag zogen alle evangelischen Kirchengemeinden noch einmal sämtliche Register, um den Tag, als Martin Luther vor 500 Jahren seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg anschlug, in besonderer Weise zu begehen. Die  Kirchengemeinde Nack veranstaltete aus diesem Anlass eine Jubiläumsweinprobe, die sehr gut nachgefragt und schnell ausgebucht war. So konnte Pfarrer Tobias Kraft neben einiger lokalpolitischer Prominenz, mehrere Weinbrüder vorstellen, insbesondere seinen Mit-Moderator, den Prädikanten und Weinbauamtsrat a. D. Hans-Günther Kissinger sowie Volker Funk, der am Klavier für die thematisch passenden musikalischen Einlagen sorgte.

    Tobias Kraft, Nieder-WiesenEinladung zur festlichen Weinprobe in der Evangelischen Kirche in Nack

    Zunächst jedoch wurden die über 200 „Mitreisenden“ mit einem deftigen „Lutherschmaus“ vom Caterer Fröhlich auf Luthers langen Weg von Wittenberg nach Worms vorbereitet und ließen sich „Käthes Petersilienwurzelsuppe“und den sättigenden „Luther-Teller“ schmecken. Der dazu gereichte Tischwein, eine feinherbe Spätlese des  Frühroten Malvasier, lenkte die Aufmerksamkeit auf Luthers Lieblingswein.

    Auf einem Niveau, von dem sich manche Fernseh-Talkshow eine Scheibe abschneiden konnte, begannen die beiden Moderatoren ihren unterhaltsamen und informativen theologisch-önologischen Dialog. Da war zunächst die Rede von dem bibel-, stand- und trinkfesten Martin Luther. „Bier ist Menschenwerk, Wein aber ist von Gott“, soll dieser gesagt, sogar einen 600 Rebstöcke umfassenden Hausweinberg besessen haben und einem guten Tropfen nicht abgeneigt gewesen sein. Legitimation genug, zu seinem Gedächtnis eine  Auswahl von ausgefallenen Weinen verschiedener Anbaugebiete zu kredenzen, an denen er seine Freude gehabt hätte, wenn es sie damals schon gegeben hätte. Während Kraft vorrangig Luthers Reise, seine einprägsamen Aussprüche und theologischen Positionen im Auge  behielt, konnte man sich beim Verkosten der paarweise ausgeschenkten 14 ungewöhnlichen Weine getrost Kisslings Führung anvertrauen, um die sinnlich wahrnehmbaren Eigenschaften mit zu vollziehen und bei der Gelegenheit Wissenswertes über Reben und Weinherstellung zu erfahren.  Ungezwungen plaudernd spielten sich beide die Bälle zu. Jan Blätz, Önologe aus Erbes-Büdesheim, war insbesondere von der  Auswahl seltener Sorten überrascht, die man nicht auf jeder Weinprobe finde. Auch gefiel ihm, dass man die heimischen Winzer mit einbezogen habe. „Leckere Weine, leckeres Essen, viele Informationen, eine runde Sache“, schwärmte Ulla Welter aus Niederwiese.

    Nach mehr als drei Stunden pausenlosen Zuhörens war jedoch die Aufmerksamkeit vieler erschöpft und das Ordnungsglöckchen musste öfter in Aktion treten. Bärbel Ritzheim-Bogdanow etwa sah das so: „Der Abend hat mir gut gefallen. Er war richtig schön und sehr gut vorbereitet, aber zu lang.“ Tatsächlich gab es kurz vor Mitternacht von Kissinger noch einige Grundsatzüberlegungen über die Verpflichtung der Kirche zur permanenten Reformation und  anschließend als Gewinnspiel eine von Kraft vorbereitete „Nacker Weinwette“  in Anlehnung an Melanchthons Wormser Weinwette. Nachdem Spielzeug-Luther, das Buch „Vom Wein in der Bibel“ und eine Luther-Armbanduhr ihre Gewinner gefunden hatten, endete der Abend musikalisch mit kraftvoll ‚funkenden‘ Tönen“. „Eine sehr gelungene Veranstaltung mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis!“, lobte Dekan Dr. Karl-Heinz Schell aus dem Odenwald. „Ihr solltet das Konzept exportieren.“

    Weingüter und Weine

    Chumbderhof Bornheim: Frühroter Malvasier
    Weingut der Stadt Frankfurt: Riesling Kabinett trocken
    Wohlgemuth-Schnürr, Gundersheim: Malvasier trocken
    Staatliche Weinbaudomäne Oppenheim: Silvaner trocken
    Winzer der Rheinhessischen Schweiz Wöllstein: Silvaner Collection C
    Keller, Worms: Riesling trocken sowie Spätburgunder
    Zahn, Großheringen-Kaatschen, Thüringen: Gutedel trocken
    Dr. Schreiber, Worms: Gelber Muskateller
    Theo Nierstheimer, Nack: Regner Spätlese feinherb
    Volker und Rüdiger Maaß, Nack: Blauer Spätburgunder Blanc de  Noir
    Schäfer, Nack: Spätburgunder Weißherbst feinherb
    Wildner, Nack: Dorsa trocken
    Schmitt, Spiesheim: Roter Malvasier
    Lahm, Nack: Huxelrebe Auslese

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